[1] Einen Geruch, o Wind, vom Weg der Freundinn bring' her.Meinen Gram trag' fort, frohe Nachricht bring' her!
[2] Sag' mir ein Wort von ihr, das Geist und Seele neu macht,Einen Brief von ihr, stille Kunde bring' her.
[3] Daß ich mit deinem Hauch erfrisch' den Sinn des Wohldufts,Bringe Düfte mir der Geliebten, mir her!
[4] Bringe bei deiner Treu' vom fernen Weg des Freund's Staub,So doch, daß solches nicht Fremde merken, mir her!
[5] Bringe mir einen Staub, der Nebenbuhler sey blind!Einen Staub zum Trost blut'ger Augen bring' her!
[6] Wonnegenuß ist nicht im Herzen roher Sinnart,Bring' mir deßhalb stets die Kund' vom Schelmenaug' her.
[7] Dankbar für's Wohlseyn, für die Freyheit, Sänger der Flur,Bring' zum Käficht mir Kund' vom Rosenbeet her.
[8] Ferne von ihr war ich, und bitter mir Geduld ward,Bringe einen Kuß von den Lippen mir her.
[9] Lange schon hat mein Herz geseh'n des Wunsches Ziel nicht.Schenk'! o bringe reine Becher mir her!
[10] Färbe Hafisens Kleid mit purpurfarbnem Weine,Bringet ihn dann selbst trunken von dem Markt her.